Neuerscheinung: Die Flüchtlingsfrage in Deutschland nach 1945. Geschichte, Forschung, Erinnerung

Veröffentlicht am 06.05.2025

Beer, Mathias:
Die Flüchtlingsfrage in Deutschland nach 1945 : Geschichte, Forschung, Erinnerung / Mathias Beer. - Göttingen : V&R unipress, 2025. - 474 Seiten.

(Migration in Wirtschaft, Geschichte & Gesellschaft ; Band 3)

ISBN 978-3-8471-1811-4

Auch Open Access

 

Sprach man in Deutschland nach 1945 von der Flüchtlingsfrage, so waren Flucht, Vertreibung und Aufnahme von rund 12,5 Millionen von deutschen Flüchtlingen und Vertriebenen im Nachkriegsdeutschland gemeint. Sie sind während und am Ende des Zweiten Weltkriegs als Folge der NS-Herrschaft und der neuen globalen Machtkonstellation aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches und einer Reihe von Staaten Ostmitteleuropa geflohen, sie wurden evakuiert, deportiert, ausgewiesen und vertrieben. Als Teil der umfangreichen europäischen Zwangsmigrationen des 20. Jahrhunderts bilden sie nach wie vor die größte Zuwanderergruppe, die Deutschland im Laufe seiner Geschichte aufgenommen hat. Sie trug in erheblichem Maß dazu bei, dass die Bundesrepublik von Beginn an ein Zuwanderungsland war.


Gegliedert in die Bereiche Geschichte, Forschung und Erinnerung umfasst der Band eine Reihe von Fallstudien. Sie beziehen alle Bedeutungsfelder ein, für die die Chiffre Flucht und Vertreibung im Deutschen steht – die Vorrausetzungen und geographisch unterschiedlich verlaufende deutsche Zwangsmigration; die Prägung von Millionen von Biografien durch die Flucht und beim Versuch, in der Fremde anzukommen; die tiefgreifenden Folgen für die Gesellschaft der Bundesrepublik insgesamt; die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um den Ort von Flucht und Vertreibung im deutschen kulturellen Gedächtnis.


Mit seinem breiten inhaltlichen, theoretischen, methodischen und quellenbasierten Zugang legt der Band den hohen Stellenwert offen, den Flucht und Vertreibung bis in die Gegenwart hat – in Deutschland, in Europa und weltweit. Die Flüchtlingsfrage in Deutschland nach 1945, die am Anfang der Zuwanderungsgeschichte der Bundesrepublik steht, ist Geschichte und Gegenwart zugleich.