Verdienstorden für die Verdienste um die donauschwäbische Kultur in Serbien

Veröffentlicht am 23.03.2023

Am 1. März 2023 verlieh die deutsche Botschafterin in Serbien, Anke Konrad, in der Deutschen Botschaft in Belgrad im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Boris Mašić das Verdienstkreuz am Bande. Die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erfolgte in Würdigung des besonderen Engagements für den Erhalt und die Rettung von donauschwäbischem Kulturgut in Serbien. Aber, so die Botschafterin, auch wegen der von Mašić mit Nachdruck angestrebten „Versöhnung zwischen den Volksgruppen“.

Diese Verleihung stellt zugleich einen besonderen Erfolg des vom Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde durch Karl-Peter Krauss eingeworbenen Drittmittelprojekts „Sicherung, Konservierung und Inventarisierung katholischer Kirchenarchive ehemals deutscher Orte in der Region Batschka, Serbien“ dar. Es handelt sich um eine Bundeszuwendung zur Sicherung und Erhaltung deutscher Bau- und Kulturdenkmäler im östlichen Europa gemäß § 96 BVFG, die im Haushaltsjahr 2020 mit einer Laufzeit von drei Jahren von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zur Verfügung gestellt wurde. Die Mittel sind dem Erhalt, der konservatorischen Sicherung und der Verzeichnung von Archivalien, Büchern, aber auch Kunstobjekten in der Bibliothek und im Archiv im Pfarrhaus der Herz-Jesu-Kirche unter Leitung von Boris Mašić in Apatin (Serbien) gewidmet. 

In seiner Dankesrede betonte Boris Mašić vor zahlreichen Ehrengästen, darunter der Bürgermeisterin von Apatin, Dubravka Korać sowie Pfarrer Jakob Pfeifer aus Hodschag, serbisch Odžaci, Vertretern der deutschen Minderheit, von Vereinen, Freunden und Familienmitgliedern, die Bedeutung der Sammlung: Die Bibliothek und das Archiv umfassen mittlerweile knapp 40.000 Bücher sowie Archivalien aus sieben ehemals deutschen Kirchenarchiven. In der Kirche selbst befindet sich ein Museum mit einer Ausstellung. In diesem Zusammenhang verwies Botschafterin Anke Konrad auf die zahlreichen Raritäten; einige Bücher stammen aus dem 16. Jahrhundert. So hob sie das „außerordentliche Verdienst von Herrn Mašić“ hervor, „dass dadurch 250 Jahre Migrations- und Kulturgeschichte dokumentiert werden können.“

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