Schriftenreihe

Das Institut gibt seit 1987 eine eigene wissenschaftliche Reihe heraus, die „Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde.“ Bis Band 10 ist sie im Verlag Thorbecke (Sigmaringen) erschienen. Seit dem Band 11 wird diese Reihe vom Steiner-Verlag (Stuttgart) herausgegeben.

Im IdGL wird die Schriftenreihe von Frau Dr. Olivia Spiridon betreut.

Trennen, Verbinden, Überschreiten. Grenzen in der Habsburgermonarchie im 19. Jahrhundert / Hg. von Márta Fata. Stuttgart 2024.

(Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde ; 28)

ISBN 978-3-515-13555-9

 

Auch als Open Access-Publikation

Im letzten Jahrzehnt hat insbesondere die Flüchtlingskrise die bereits überwunden geglaubten nationalen Grenzen in Europa mitsamt ihren Wirkungen und Funktionen wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und der wissenschaftlichen Forschung gerückt. Hinter den nationalen Grenzen zeigt sich eine Vielfalt von ökonomischen, sozialen und kulturellen Abgrenzungen, die historisch entstanden sind und bis heute nachwirken.

Die Autorinnen und Autoren des Bandes untersuchen in neun empirisch fundierten Beiträgen das komplexe Phänomen „Grenze“ am Beispiel der Habsburgermonarchie im 19. Jahrhundert in der Fülle seiner Erscheinungsformen. Durch die Analyse der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Grenzen zeigen sie deren trennende und zugleich verbindende Funktionen innerhalb des Vielvölkerstaates auf. Insgesamt weisen sie für das 19. Jahrhundert einen beschleunigten Wandel der Grenzen und deren zentrale Bedeutung sowohl für die zusammengesetzte Monarchie als auch für die grenzüberschreitenden Aktivitäten und wechselseitigen Verflechtungen einzelner und kollektiver Akteure nach.


Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde - Band 27

Landesgeschichte mit und ohne Land. West- und ostdeutsche Historische Kommissionen nach 1945 / Hg. von Mathias Beer. Stuttgart 2023.

(Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und LAndeskunde ; 27)

ISBN 978-3-515-13516-0 (gebunden)

 

Auch als Open Access-Publikation

 

Historische Kommissionen sind neben der universitären Forschung und der Landesgeschichte spezifische Institutionen der Auseinandersetzung mit und der Deutung von Vergangenheit einer räumlichen Entität. Durch die enge Bindung an eine politische Einheit wird ihre Geschichte in hohem Maß durch veränderte Grenzziehungen bestimmt. Das zeigt sich deutlich an der tiefen Zäsur, die das Ende des Zweiten Weltkriegs für die Entwicklung der Historischen Kommissionen markiert. Die meisten westdeutschen Historischen Kommissionen konnten ihre Tätigkeit über 1945 hinaus fortsetzen, also weiter Landesgeschichte „mit Land“ betreiben. Anders war dagegen die Lage der ostdeutschen Historischen Kommissionen. Bei ihnen ging durch die Grenzverschiebungen nach dem Zweiten Weltkrieg der enge Bezug zwischen Forschung und Forschungsgegenstand verloren. Sie betreiben seit ihrer Wiedergründung in der Bundesrepublik Landesgeschichte „ohne Land“. Wie wirkte sich diese zweigeteilte Geschichte auf die Zielsetzung, die Arbeit, das Selbstverständnis und die Wirkung der Historischen Kommissionen aus? Mit Antworten auf diese Fragen greift der Band ein Forschungsdesiderat auf.


Der montierte Fluss. Donaunarrative in Text, Film und Fotografie / Hg. von Anton Holzer, Edit Király, Christoph Leitgeb und Olivia Spiridon. Stuttgart 2023.

(Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde ; 26)

ISBN 978-3-515-13458-3 (gebunden)

 

Auch als Open Access-Publikation

 

 

Die Donau berührt oder durchfließt gegenwärtig zehn Staaten – mehr als jeder andere große Strom der Welt. Ihren langen Weg quer durch den europäischen Kontinent säumen Erzählungen, Geschichten und Bilder, die in den jeweiligen Ländern und Regionen oft in unterschiedlichen Versionen und Kontexten zirkulieren. Die Autorinnen und Autoren untersuchen anhand zahlreicher Beispiele aus Literatur, Film und Fotografie, wie diese Geschichten im diskursiven Wechselspiel zwischen Sprachen, Nationen, Medien und Geschichte geformt und ausbuchstabiert wurden.

Die Donau, so zeigt diese Publikation, ist nicht nur im Bild des natürlich und unaufhörlich dahinfließenden Stromes zu fassen, sondern mindestens ebenso in Bildern von Grenzen, Brüchen und Einschnitten. An die Seite des Kontinuums tritt die Montage und die Bricolage. Traumatische Ereignisse wie Kriege, politische Umwälzungen und Zäsuren haben dazu geführt, dass die kulturellen und gesellschaftlichen Narrative des Flusses immer wieder in Stücke zerlegt und neu zusammengesetzt wurden.


Melioration und Migration. Wasser und Gesellschaft in Mittel- und Ostmitteleuropa vom 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts / Hg. von Márta Fata. Stuttgart 2022.

(Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 25)

ISBN 978-3-515-13145-2 (gebunden)

 

Auch als Open Access-Publikation

 

Ständig oder durch regelmäßige Überschwemmungen periodisch unter Wasser liegende Feuchtgebiete prägten das Landschaftsbild im vorindustriellen Europa. Doch Moore, Sümpfe und Bruchgebiete wurden schon seit der frühen Neuzeit zu Schauplätzen von Meliorationsprojekten. Sie bezweckten die Erweiterung agrarischer Nutzflächen und trugen zur Intensivierung des Ackerbaus wie auch zur Entwicklung von Handel und Verkehr bei. Meliorationen gingen häufig mit Migrationen und neuen Siedlungsgründungen einher. Im Band wird deshalb neben agrarischer Expansion und Mobilität auch der Begriff "Kolonie" mit seinen unterschiedlichen Bedeutungsdimensionen wie Kolonialisierung, Kolonisierung und Kolonisation untersucht. Die Meliorationsbeispiele aus Mittel- und Ostmitteleuropa belegen die vielfache Verschränkung ökonomischer, demographischer, ökologischer und kultureller Fragen und zeigen neben dem zeittypischen Fortschrittsglauben – gerade auch aus heutiger Perspektive – lehrreiche Schattenseiten des Eingriffs des Menschen in die Natur.


Die Personalfrage in neuen Provinzen : Das Banat im regionalen Vergleich / Hg. von Harald Heppner und Sabine Jesner. Stuttgart 2020.
(Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 24)
(Sammelbände / Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 6)
ISBN 978-3-515-12675-5 (gebunden)
ISBN 978-3-515-12682-3 (E-Book)

Herrschafts- und Systemwechsel lösen häufig von neuem die Frage aus, wie Organisation und Personal überein zu bringen sind. Daher hat jede neue Obrigkeit das Problem zu lösen, welche Personenkreise mithilfe welcher Rekrutierungsprozesse in welche Postenstrukturen der zukünftigen Administration eingebunden werden können bzw. sollen. Daraus ergeben sich für die Betroffenen Optionen der Loyalität – sei es gegenüber den neuen Machthabern oder den tradierten Establishments in den jeweiligen Ländern. Die Verwaltungsgeschichtsschreibung zur Frühneuzeit greift den Wechsel von Herrschaften und Systemen zwar immer wieder auf, doch bleibt die Rolle der zivilen oder militärischen Herrschaftsträger und Beamten meist im Dunklen.

Die Autorinnen und Autoren setzen das Personalmanagement in der habsburgischen Provinz Banat von Temeswar nach 1718 in den größeren zeitlichen (langes 18. Jahrhundert) und räumlichen Zusammenhang (Alpenländer, Mittelmeerländer, Karpatenländer). Der gewählte Zugang positioniert herrschaftliches Personalmanagement an der Schnittstelle von neuzeitlichen Denk- und Gestaltungsmustern und den Anfängen der modernen Bürokratie.


Simon, Daniela: Religion und Gewalt : Ostkroatien und Nordbosnien 1941-1945. Stuttgart 2019.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 23)
(Quellen und Forschungen / Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 4)
ISBN 978-3-515-11648-0 (gebunden)
ISBN 978-3-515-11649-7 (E-Book)

Religion als kognitive Struktur und gesellschaftliche Ordnungskraft kann das Gewaltgeschehen beeinflussen: Sie kann daher als eine Variable in ethnischen Auseinandersetzungen und Kriegen betrachtet werden. So waren im Zweiten Weltkrieg und an seinen Nebenschauplätzen die religiösen Akteure sowohl Objekte als auch Subjekte der politischen Instrumentalisierung. Am Beispiel zweier Regionen im "Unabhängigen Staat Kroatien", die von einer ausgeprägten ethnischen und religiösen Vielfalt gekennzeichnet waren, nimmt Daniela Simon jene Schnittstellen zwischen Gewalt und Religion in den Blick, die die komplexen Prozesse der Verfolgung, die Massenverbrechen und die Vertreibungen erklärbarer machen. In ihrer Analyse der Handlungen, der Situationen und der politischen und religiösen Akteure unterschiedlicher Ebenen hinterfragt Simon dabei die gängigen Deutungen zum Ustaša-Kroatien als einem "Satellitenstaat", verdeutlicht in Analogie zum "Dritten Reich" ein Kompetenzwirrwarr und Ämterchaos und entschleiert die Existenz mehrerer Machtzentren. Das thematische Feld des Buches reicht dabei von religiösen Zwangskonversionen bis hin zu nationalsozialistischen Vereinnahmungen der religiösen Traditionen und Akteure.


Krieg und Zwangsmigration in Südosteuropa 1940-1950 : Pläne, Umsetzung, Folgen = War and forced migration in South Eastern Europe, 1940-1950 / Hg. von Mathias Beer. Stuttgart 2019.
(Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 22)
(Sammelbände / Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 5)
ISBN 978-3-515-11676-3 (gebunden)
ISBN 978-3-515-11678-7 (E-Book)

 

Krieg und Zwangsmigrationen stehen in einem wesentlichen Zusammenhang. Auch in den Staaten Südosteuropas existierten zwar schon vor dem Zweiten Weltkrieg Pläne für ethnic bzw. social engineering unter nationalstaatlicher Flagge: Aber erst der Krieg schuf die Rahmenbedingungen, um sie auch umzusetzen. Vertreiben, Verschieben, Ausweisen, Umsiedeln und Austauschen von Minderheiten, also ethnische Säuberungen im großen Stil bis hin zum Genozid, waren die Folge. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes verdeutlichen in ihren Beiträgen den Stellenwert des Krieges als zentrale Voraussetzung, als Motor und Kontext für Gewaltmigrationen. Darüber hinaus werden Planungen und Praxis der Zwangsmigrationen in den einzelnen Staaten zueinander in Beziehung gesetzt sowie Zwangsmigration und Genozid voneinander abgegrenzt. Die Staatsgrenzen übergreifende Perspektive verdeutlicht, dass gerade Südosteuropa ein Hotspot der Zwangsmigrationen im Jahrzehnt zwischen 1940 und 1950 war.


Textfronten : Perspektiven auf den Ersten Weltkrieg im südöstlichen Europa / Hg. von Olivia Spiridon. Stuttgart 2015.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 21)
(Sammelbände / Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 4)
ISBN 978-3-515-11194-2

Textfronten verweisen auf den Krieg als Diskurs, als Auseinandersetzung zwischen Vorstellungen, Sinngebungen und Konstruktionen des Ersten Weltkriegs. Dieser Band bietet Einblicke in die Zeit des Ersten Weltkriegs im südöstlichen Europa, einer – im Vergleich zum Westen – weit weniger erforschten Großregion, und bündelt anhand von Überblicksdarstellungen und beispielhaften Nahaufnahmen Innenperspektiven aus Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Serbien, Ungarn, aber auch Reflexionen dieser Regionen und ihrer spezifischen Konfliktordnung aus mittel- und westeuropäischem Blickwinkel. Textualität im weitesten Sinne des Wortes als sekundäre Modellierung der Wirklichkeit steht im Mittelpunkt dieses Bandes. Hinzu kommt die interdisziplinäre Herangehensweise: Historiker, Ethnologen und Literaturwissenschaftler setzen Schwerpunkte auf Konstruktion und Reorganisation von Identität, Wahrnehmung von Zugehörigkeitsräumen, auf die Problematik von Minderheiten im Spannungsverhältnis zum Nationalstaat und auf Kriegserfahrung, wie sie in fiktionalen, essayistischen und journalistischen Texten sowie in Kriegstagebüchern, Lehrwerken oder Inschriften auf Denkmälern vermittelt wurde.


Krauss, Karl-Peter: Quellen zu den Lebenswelten deutscher Migranten im Königreich Ungarn im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Stuttgart 2015.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 20)
(Quellen und Forschungen / Institut für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 3)
ISBN 978-3-515-10971-0

Quellen zu Erbschaften deutscher Migranten im Königreich Ungarn bieten einen einzigartigen Zugang zu den Lebenswelten der Auswanderer. Für die Quellenedition wurden Akten aus über 50 verschiedenen Archiven aus den Ländern Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Österreich, Rumänien, der Schweiz, Serbien und Ungarn herangezogen und publiziert. Sie informieren darüber, auf welchen Wegen die Migranten an ihr Geld gelangten, welche Abgaben sie zahlen mussten, wie sie von den habsburgischen Regierungsstellen in ihrem Bemühen unterstützt wurden, aber auch, wie manche Auswanderer versuchten, an ihr Erbe illegal zu gelangen. Die Dokumente geben Einblicke in die Investition des mitgebrachten und erhaltenen Vermögens und Erbes und in die Bemühungen der Verwandten und Ämter in den Herkunftsgebieten, das Erbe nach Ungarn zu transferieren.
Zentrales Anliegen ist die Annäherung an den "homo migrans": Die Quellen bieten einen Einblick in den Mikrokosmos der Akteure, aber auch in die von Krankheit und Tod geprägte demographische Krise der Anfangszeit. Insgesamt wurden 138 Quellenkonvolute mit fast 700 Einzelquellen publiziert, darunter rund 130 Briefe von Auswanderern.


Normsetzung und Normverletzung : alltägliche Lebenswelten im Königreich Ungarn vom 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts / Hg. von Karl-Peter Krauss. Stuttgart 2014.
(Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 19)
(Sammelbände / Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 3)
ISBN 978-3-515-10941-3

Ende des 18. Jahrhunderts bildeten Bauern sowie ländliche und städtische Unterschichten rund 90 Prozent der Bevölkerung im Königreich Ungarn. Sie waren jedoch ohne verfassungsrechtliche Relevanz. Wie sind Einblicke in deren alltägliche Lebenswelten im ethnokonfessionellen Mosaik des Königreichs im 18. Jahrhunderts möglich? Vor allem angesichts eines eklatanten Mangels an Selbstzeugnissen?
Forschungsdefizite sind gerade in Bezug auf den so schwer fassbaren "Alltag" der "kleinen Leute" innerhalb ihrer regional diversifizierten Lebenswelten im Königreich Ungarn offenkundig. Dies trifft auch auf den in der Mikrogeschichte inzwischen etablierten Ansatz der Auswertung von gerichtlichen Akten über Personen zu.
Der Band setzt es sich zum Ziel, in Teilbereichen des Alltagslebens eine Annäherung an die "Norm" über die "Normverletzung" zu erreichen. Einen inhaltlichen Schwerpunkt der Publikation mit Autoren aus Rumänien, der Slowakei, Ungarn und Deutschland bilden alltagsgeschichtliche Themen aus den Lebenswelten deutscher Ansiedler im Königreich Ungarn.


Hausleitner, Mariana: Die Donauschwaben 1868-1948 : ihre Rolle im rumänischen und serbischen Banat. Stuttgart 2014.
(Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 18)
(Quellen und Forschungen / Institut für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 2)
ISBN 978-3-515-10686-3

Im Zentrum der Studie stehen die Nachfahren deutscher Siedler des 18. Jahrhunderts in Südosteuropa - die Donauschwaben. Im Rahmen der Habsburgermonarchie prägte zunächst der ungarische Staat ihr Leben. Nach dem Ersten Weltkrieg durchlief ihre Geschichte unterschiedliche Entwicklungen: In dem Rumänien zugesprochenen Ostbanat wurde das deutsche Schulwesen ausgebaut. Dagegen konnten die Schwaben im kleineren Westbanat, das dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen zugeschlagen wurde, ihre Institutionen nur mit Mühe aufrechterhalten. Seit den 30er Jahren vom Deutschen Reich zunehmend unterstützt, bestimmte schließlich die Volksdeutsche Mittelstelle von Berlin aus auch die Führungsebene der Donauschwaben. Der NS-Einfluss verschlechterte die Beziehungen der Donauschwaben zu ihren nichtdeutschen Nachbarn. Sie dienten in der SS-Division "Prinz Eugen", die auch Titos Partisanenbewegung bekämpfte. Daher waren auch nach dessen Sieg 1944/45 die jugoslawischen Schwaben brutalen Vergeltungsmaßnahmen ausgesetzt. In Rumänien hingegen kam es zwar zu Deportationen, doch begann zügig die Integration aller Deutschen in das kommunistische System.


Minderheitenpolitik im "unsichtbaren Entscheidungszentrum" : Der "Nachlass László Fritz" und die Deutschen in Ungarn 1934-1945 / Hg. von Gábor Gonda u.Norbert Spannenberger. Stuttgart 2014.
(Schriftenreihe des Instituts für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 17)
(Quellen und Forschungen / Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 1)
ISBN 978-3-515-10377-0

Die Zeitgeschichtsforschung widmet sich verstärkt solchen Personen, die als „Akteure der zweiten Reihe“ in Partei- und Beamtenapparat neben der bloßen Befehlsausführung auch im beträchtlichen Maße Eigeninitiative entwickelten und dadurch politische Aktivitäten maßgeblich (mit)gestalteten. Eine solche „graue Eminenz“ verkörperte der Ministerialbeamte László Fritz, der zunächst aus der Position der ungarischen Minorität im Königreich Rumänien agierte, um bald darauf aus der Position der magyarischen Majorität bei der Gestaltung der „deutschen Frage“ im Königreich Ungarn gewichtig zu wirken. Diese Quellenedition zeichnet anhand von 54 Dokumenten in vier Schwerpunktthemen aus dem unedierten „Nachlass László Fritz“ den Werdegang dieses homo politicus nach, inbesondere im Hinblick auf die Gestaltung der „deutschen Frage“ in Ungarn, die mit der Vertreibung der Deutschen aus Ungarn einen tiefen Einschnitt erfuhr. Allen Quellen wurde ein ausführliches Regest vorangestellt, das auch nicht ungarischsprachigen Lesern den Zugang zu den Dokumenten erleichtert.


Migration im Gedächtnis : Auswanderung und Ansiedlung in der Identitätsbildung der Donauschwaben. Hg. von Márta Fata. Stuttgart 2013.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 16)
(Sammelbände / Institut für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 2)
ISBN 978-3-515-10329-9

Im Fokus des Tagungsbandes steht die Konstruktion und Inszenierung der eigenen Vergangenheit in Bezug auf die Identitätsbildung der Donauschwaben als einer durch Migration entstandenen ethnischen Gruppe. Die Ansiedlung der deutschen Kolonisten im Königreich Ungarn ging im Verlauf des 18./19. Jahrhunderts als Erfolgsgeschichte in das kollektive Bewusstsein der 'Wir-Gruppe' ein. Umso erstaunlicher ist es, dass dieses signifikante Moment in der historischen Forschung bisher nicht systematisch analysiert wurde. Die Autoren des Bandes untersuchen daher den Stellenwert des Migrationsprozesses im kollektiven Gedächtnis der Donauschwaben. Besonders gefragt wird danach, wie die Gruppengenese hier gespeichert wurde und welche Formen und Wege der (Re-)Konstruktion und Inszenierung dieses identitätsstiftenden Elements in der Geschichte aufzuzeigen sind. Entsprechend dem transdisziplinären Begriff 'Identität' erfolgt die Herangehensweise an die Fragen multidisziplinär.


Agrarreformen und ethno-demographische Veränderungen : Südosteuropa vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart Hg. von Karl-Peter Krauss. Stuttgart 2009.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 15)
(Sammelbände / Institut für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 1)
ISBN 978-3-515-09263-0

Agrarreformen prägen die Geschichte des ländlichen Kulturraumes in Europa seit der Frühen Neuzeit. Aber welche Folgen hatten sie in der ethnischen Gemengelage des östlichen und südöstlichen Europa – insbesondere für die deutschen Minderheiten? Die Studien dieses Bandes untersuchen die Verbindung zwischen Agrarreformen und ethnographischen Veränderungen und loten die Schnittmengen aus.
Mit der Ethnisierung des Nationalismus im 19. Jahrhundert erhielt die Agrarfrage eine neue Dimension, denn sie wurde mit der Nationalitätenproblematik verknüpft, die erhebliches Konfliktpotential bot. So entsprangen auch die Agrarreformen nach den beiden Weltkriegen nur zum Teil volkswirtschaftlichen Motiven.
Um hier Kontinuitäten und Diskontinuitäten offen zu legen, spannt der Band einen großen zeitlichen Bogen. Er setzt bei den spätabsolutistischen Reformen an und reicht bis zu den Umwälzungen des ländlichen Raumes in Südosteuropa nach 1989.


Gehl, Hans: Wörterbuch der donauschwäbischen Lebensformen. Stuttgart. 2005
(Donauschwäbische Fachwortschätze 4)
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 14)
ISBN 3-515-08671-4


Das Ungarnbild der deutschen Historiographie. Hg. von Márta Fata. Stuttgart 2004.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 13)
ISBN 3-515-08428-2


Gehl, Hans: Wörterbuch der donauschwäbischen Landwirtschaft. Stuttgart 2003.
(Donauschwäbische Fachwortschätze 3)
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 12)
ISBN 3-515-08264-6


Krauss, Karl-Peter: Deutsche Auswanderer in Ungarn : Ansiedlung in der Herrschaft Bóly im 18. Jahrhundert. Stuttgart 2003.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 11)
ISBN 3-515-08221-2


Rieser, Hans-Heinrich: Das rumänische Banat : Eine multikulturelle Region im Umbruch Geographische Transformationsforschungen am Beispiel der jüngeren Kulturlandschaftsentwicklungen in Südwestrumänien. Stuttgart 2001.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 10)
ISBN 3-7995-2510-6


Kühne, Andrea: Entstehung, Aufbau und Funktion der Flüchtlingsverwaltung in Württemberg-Hohenzollern 1945-1952 : Flüchtlingspolitik im Spannungsfeld deutscher und französischer Interessen. Sigmaringen 1999.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 9)
ISBN 3-7995-2509-2


Kulturdialog und akzeptierte Vielfalt? : Rumänien und rumänische Sprachgebiete nach 1918. Hg. von Horst Förster und Horst Fassel. Stuttgart 1999.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 8)
ISBN 3-7995-2508-4


Gehl, Hans: Wörterbuch der donauschwäbischen Baugewerbe. Sigmaringen 2000.
(Donauschwäbische Fachwortschätze 2)
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 7)
ISBN 3-7995-2507-6


Gehl, Hans: Wörterbuch der donauschwäbischen Bekleidungsgewerbe. Sigmaringen 1997.
(Donauschwäbische Fachwortschätze 1)
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 6)
ISBN 3-7995-2506-8


Die schwäbische Türkei : Lebensformen der Ethnien in Südwestungarn ; Ergebnisse der Tagung des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen vom 10. und 11. November 1994. Hg. von Márta Fata. Sigmaringen 1997.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 5)
ISBN 3-7995-2505-X


Migration nach Ost- und Südosteuropa vom 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts : Ursachen, Formen, Verlauf, Ergebnis. Hg. von Mathias Beer u. Dittmar Dahlmann. Stuttgart 1999.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 4)
ISBN 3-7995-2504-1


Zur Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen im deutschen Südwesten nach 1945 : Ergebnisse der Tagung vom 11. und 12. November 1993 in Tübingen. Hg. von Mathias Beer. Sigmaringen 1994.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 3)
ISBN 3-7995-2503-3


Beer, Mathias: Flüchtlinge und Vertriebene im deutschen Südwesten nach 1945 : eine übersicht der Archivalien in den staatlichen und kommunalen Archiven des Landes Baden-Württemberg. Sigmaringen 1994.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 2)
ISBN 3-7995-2502-5


Rieser, Hans-Heinrich: Temeswar : geographische Beschreibung der Banater Hauptstadt. Sigmaringen 1992.
(Schriftenreihe des Instituts für Donauschwäbische Geschichte und Landeskunde 1)
ISBN 3-7995-2501-7