Lehrveranstaltungen

Das IdGL bietet regelmäßig Lehrveranstaltungen an der Universität Tübingen und anderen Universitäten in den Bereichen Geschichte, Kultur, Politik und Literatur des südöstlichen Europas an. Die Lehrenden des Instituts vermitteln den Studierenden nicht nur theoretisches Wissen über den Raum und seine kulturelle, sprachliche und ethnische Vielfalt seit dem 18. Jahrhundert bis heute, sondern auch praktische Erfahrungen durch Exkursionen und Projekte mit Universitäten in Rumänien, Serbien, Kroatien und Ungarn. Das Lehrangebot des IdGL umfasst außerdem interdisziplinäre Summer/Spring Schools und Workshops für Studierende, Doktorand*innen und Stipendiat*innen“.

Wintersemester 2024/25

Dr. Cristian Cercel

Ethnicity and nationalism
(Exkursions-)Seminar

The seminar provides an introduction to various approaches to the study of ethnicity and nationalism. We discuss theories about the emergence and persistence of national identities and about the relationship between ethnicity and nationalism, we elaborate on how ethnic categories and national identities are (re)produced, and we look into contemporary manifestations of ethnicity and nationalism, against the background of globalization and its presumed post-national features. The sessions will mainly focus on Europe, but cases from outside Europe will also be brought to the fore, for example when discussing migration, diasporic identities, or the distinction between civic and ethnic nationalism.

apl. Prof. Dr. Márta Fata

Ungarn von Mohács bis Trianon
Hauptseminar

Das Hauptseminar beschäftigt sich mit der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung Ungarns zwischen 1526 und 1920. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach Selbstbehauptung und Fremdbestimmung sowie nach den konfessionell und ethnopolitisch geprägten inneren Spaltungen der Länder und Völker der ungarischen Krone.

PD Dr. Daniela Simon und Dr. Olivia Spiridon

Kriegshandlungen im Südosteuropa des 20. Jahrhunderts. Perspektiven aus Geschichtsschreibung und fiktionaler Literatur
Semesterkurs

Die Wahrnehmung der kriegerischen Konflikte im 20. Jahrhundert richtete sich häufig auf die Hauptschauplätze der beiden Weltkriege, während die Länder Südosteuropas oft ein wenig beachteter Nebenschauplatz blieben. Dabei erfuhr die staatliche Ordnung dieser Region größte Umwälzungen und Transformationen. Nach den Balkankriegen und dem Ersten Weltkrieg wurde der SHS-Staat, das spätere Jugoslawien ins Leben gerufen, Ungarn verlor etwa zwei Drittel seines Staatsgebietes, Rumänien gewann neue Provinzen hinzu. Auch der Zweite Weltkrieg wurde in den einzelnen Ländern unterschiedlich erlebt: als Verbündete des nationalsozialistischen Deutschlands oder als besetzte Gebiete, in manchen Regionen wurde der Zweite Weltkrieg von einem Bürgerkrieg überlagert, in anderen kam es zu Frontwechsel auf die Seite der Sowjetunion. Auch im Rahmen des sogenannten „Ostblocks“ nahm die Region mit parallelen und widerläufigen Entwicklungen keine einheitliche Gestalt an, und nach dessen Zerfall erlebten die Menschen – Stichwort Jugoslawienkriege, postkommunistische und posttotalitäre Gesellschaften – eine dramatische Zeit.
Besonders spannend ist diese Region unter dem Gesichtspunkt ihrer kulturellen Vielfalt, die im vergangenen Jahrhundert durch die Neuordnung der Großregion, durch Migrationen und Konstellationen von politischer Eiszeit und Liberalisierung in ständiger Bewegung war. Zur Diversität Südosteuropas haben auch die deutschsprachigen Minderheiten beigetragen. Aus ihren Reihen gingen Autoren hervor, die Kriege und Gesellschaften im Kriegszustand literarisch verarbeiteten. Darüber hinaus entstand im Zuge der Migrationsbewegungen, die etwa während des Zweiten Weltkriegs und der Jugoslawienkriege zunahmen, eine beachtenswerte deutschsprachige Literatur von Migrantinnen und Migranten, die Phänomene der Transkulturalität und Hybridität sichtbar macht.
Im Mittelpunkt des interdisziplinären Seminars stehen Kriegshandlungen und ihre komplexen Kontexte, die aus der Perspektive der Geschichts- und Literaturwissenschaft beleuchtet werden sollen. Ziel ist die Auseinandersetzung mit Ereignisgeschichte, aber auch mit der Narration als Vermittlerin von Vergangenheit im historischen und literarischen Code.

 

Sommersemester 2024

Dr. habil. Mathias Beer

Zwangsmigrationen in Europa am Ende des Zweiten Weltkriegs
Hauptseminar

Dr. Cristian Cercel

What and Where is Europe and Who Are The Europeans? An Introduction to discourses and Practises of Europeanness
Seminar

apl. Prof. Dr. Márta Fata

Landesbeschreibungen und Statistiken im 18. Jahrhundert
Hauptseminar

Prof. Dr. Reinhard Johler und Dr. Olivia Spiridon

StadtLesen und StadtBeschreiben: Budapest – kulturelle Vielfalt einer europäischen Metropole
Interdisziplinäres Hauptseminar mit Exkursion

PD Dr. Daniela Simon

Okkupation und Kollaboration in Südosteuropa 1939-1945
Vorlesung


Lehrveranstaltungsarchiv