Die Ausstellung „Fließende Räume. Karten des Donauraums, 1650-1800 – Floating Spaces. Maps of the Danube Region, 1650-1800“.
Die zweisprachige Ausstellung ist das Ergebnis der Kooperation zwischen dem IdGL und dem Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe. Sie zeigt anhand von 70 wertvollen, oft erstmals ausgestellten Stücken die Entwicklung der Kartografie des Donauraums von 1650 bis 1800. Thematisiert wird die Entstehung von Raumwissen im Zusammenhang der späten Kriege zwischen dem Habsburger und dem Osmanischen Reich, die die politische Landkarte Ostmittel- und Südosteuropas stark verändert haben. Kartografie hat in der Konstituierung des Raumwissens über die von den Habsburgern eroberten Territorien eine bedeutende Rolle gespielt.
Die Schau lädt zu einer Reise in einen vielfach „unbekannten“ europäischen Großraum ein und wirft auch Fragen mit Gegenwartsbezug auf: Was verstehen wir in der Gegenwart mit dem südöstlichen Donauraum und Südosteuropa? Mit welchen Kartenbildern verbinden wir einzelne Regionen? Grundlage der Präsentation bilden die umfangreiche Sammlung von Karten und Plänen, die von den badischen Markgrafen zu militärischen Zwecken angelegt worden war, Exponate aus der Sammlung des IdGL sowie von privaten Leihgebern aus dem In- und Ausland.
Die Ausstellung ist in fünf Themenbereiche gegliedert.
(1) Donau – die Entstehung einer Raummetapher
(2) Die Vielgestaltigkeit der Staatenwelt
(3) Schauplätze der Türkenkriege – Militärkartografie und visuelle Medien
(4) Grenzländer an der südwestlichen Peripherie
(5) Südöstliche Grenzräume – Banat und Siebenbürgen
Kennzeichnend für die Ausstellung ist ihr logischer und übersichtlicher Aufbau. Ihre zurückhaltende Dramaturgie ermöglicht dem Besucher den erforderlichen Spielraum eines persönlichen Zugangs zu den Kartenwerken und deren inhaltlichen Aussagen.
Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog wie auch ein Begleitband erschienen.
Nach der Präsentation in Karlsruhe (4. Juli – 27. Oktober 2017) wird die Ausstellung Station in mehreren Ländern des Donauraums – Österreich, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien und Bulgarien – machen.