Einwanderer und Binnenmigranten: Die Josephsstadt von Budapest um 1857/58
In mehreren Ländern des Habsburgerreiches wurden im 18. Jahrhundert Städte gegründet, die den Namen Kaiser Josephs II. trugen und lange Zeit oder auch heute noch tragen. Als Vororte von Zentralstädten der Monarchie wie Wien, Budapest, Temeswar oder Krakau entwickelten sich diese Orte nicht zuletzt durch Zuwanderung zu wichtigen Handels-, Gewerbe- und Industriesiedlungen und wuchsen im Laufe des 19. Jahrhunderts auch verwaltungstechnisch mit den Zentralstädten zusammen. Das Projekt konzentriert sich auf den 8. Bezirk von Budapest und wertet das vollständig erhaltene Fremdenverkehrsbuch der Josephstadt von 1857/58 aus. Die Analyse dieser seriellen Quelle soll die geografische Herkunft und die sprachlich-ethnische Zusammensetzung sowie die soziale und berufliche Struktur des Bezirks aufzeigen und gleichzeitig Begriffe wie Einwanderer, Fremde und Einheimische um die Mitte des 19. Jahrhunderts erhellen.